Am 12. April 1928 startete Hermann Köhl in der Junkers W 33 „Bremen“ zur ersten Überquerung des Atlantiks von Osten nach Westen, von Europa nach Amerika. Als in den USA gefeierter Held kehrte er nach Deutschland zurück.
Anlässlich des 95. Jubiläums der Atlantiküberquerung und auch des 135. Geburtstags von Hermann Köhl ludt der Verein Hermann-Köhl-Casino e.V. am 12.04.2023 zu einem Empfang in das Hermann-Köhl Casino ein. Der Vorsitzende Oberstleutnant a.D. Martin Heuwinkel begrüßte die Gäste und freute sich, dass der ehemalige Regimentskommandeur Oberst Peter Göhringer für einen Vortrag über das Leben und die fliegerischen Leistungen des Namensgebers der Kaserne, des Vereins und der Betreuungseinrichtung gewonnen werden konnte. Hermann Köhl wurde am 15. April 1888 als zweites von acht Kindern in eine Offiziersfamilie in Neu-Ulm geboren. Nach einer durchwachsenen Schullaufbahn trat er zunächst in die Pioniertruppe der Württembergischen Armee ein.
Nach einer Verwundung wechselte er in die Fliegertruppe und wurde schnell ein wagemutiger und erfolgreicher Einsatzpilot. Für seine Leistungen im 1. Weltkrieg wurde Hermann Köhl mit zahlreichen Auszeichnungen, unter anderen dem Pour le Merit, geehrt. Nach dem Krieg verließ er das Militär und arbeitete auf dem Tempelhofer Feld in Berlin als Nachtflugleiter der Junkers Luftverkehr AG. Anfang 1926 wurde Köhl nach dem Zusammenschluss von Junkers Luftverkehr und Aero Lloyd zur “Luft Hansa“ deren Nachtflugleiter.
Ab 1927 gab es immer wieder Versuche, den Atlantik von den USA nach Europa im Flug zu überqueren. Bei diesen Versuchen kamen immer wieder Piloten ums Leben. Am 20. Mai 1927 gelang schließlich Charles Lindbergh als erstem ein sensationeller Alleinflug von New York nach Paris. Hermann Köhl war tief beeindruckt von dieser fliegerischen Pioniertat und beschloss einen Versuch in entgegengesetzter Richtung von Ost nach West – entgegen den vorherrschenden Windströmungen – zu wagen.
Nach mehreren gescheiterten Versuchen startete Köhl schließlich am 12. April 1928 vom Flugplatz Baldonnel in Irland zusammen mit Günther Freiherr von Hünefeld und dem irischen Major James Fitzmaurice zu seiner Atlantiküberquerung. Nach 36 Stunden landeten die Flugpioniere auf der verschneiten Insel Greenly Island vor der Küste Kanadas. Zum ersten Mal war der Atlantik von Osten nach Westen überflogen worden! Köhl und seine Begleiter wurden in New York mit einem großen Triumphzug empfangen. Als erstem Ausländer wurde Hermann Köhl das „Flying Cross“, die höchste amerikanische Fliegerauszeichnung verliehen.Hermann Köhl starb 1938 in München und wurde im Heimatort seiner Mutter, in Pfaffenhofen an der Roth, beerdigt..
Seit 1966 trägt die Kaserne in Niederstetten zu seinen Ehren den Namen „Hermann-Köhl-Kaserne“.